Warum Funktionaloptometrie?
Als von meiner jüngsten Tochter bei Leseübungen der Ausspruch kam: "Papa, ich kann es nicht sehen, auch nicht mit meiner Brille"
zweifelte ich zunächst an meinem Beruf. Dieser Ausspruch führte dazu, dass ich die Ursachen dieses nicht Sehens ergründen musste,
denn es fiel nun mal in das Tätigkeitsfeld meines Berufes.
Allgemein bekannt ist, dass ein Mensch fehlsichtig sein kann, er kann kurz- oder übersichtig
(weitsichtig)
sein und vielleicht auch noch eine Hornhautverkrümmung haben. Diese Fehlsichtigkeiten werden mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert und stellen
meist keine weiteren Schwierigkeiten dar. Weit weniger bekannt ist jedoch die Tatsache, dass viele visuellen Probleme ihre
Ursachen in einer unzureichenden Koordinationsfähigkeit der beiden Augen haben, um ohne Anstrengung einfach und räumlich sehen zu können.
Bei serienmäßig durchgeführten Sehtests wird oft nur die Sehschärfe der Einzelaugen bewertet, funktionelle Störungen der Beidäugigkeit
bleiben in der Regel dann unerkannt und so entsteht häufig der falsche Eindruck, die Sehleistung sei in Ordnung.
Aus diesen Erkenntnissen heraus hat sich die Funktionaloptometrie entwickelt, eine Dienstleistung die zwischen der klassischen
Augenoptik und dem Tätigkeitsfeld des Augenarztes angesiedelt ist.
Was ist Funktionaloptometrie ?
Die
Funktionaloptometrie
beschäftigt sich mit Funktionsstörungen, die bei gesunden Augen aufgrund eines gestörten Sehverhaltens oder
einer fehlerhaften Sehentwicklung auftreten und zu Problemen der visuellen Wahrnehmung führen, weshalb sie ein sehr dynamisches
Spezialgebiet der Augenoptik/Optometrie ist.
Kernstück der Funktionaloptometrie ist die visuelle Analyse, bei der mit Hilfe von zahlreichen Wahrnehmungstests und der 21-Punkte-Prüfung
der OEP (Optometric Extension Programm) ein umfassender Überblick über die visuelle Situation der Klienten erzielt wird.
Funktionaloptometrie wird in Deutschland von den fachwissenschaftlichen Verbänden, Wissenschaftliche Vereinigung für Augenoptik und
Optometrie
(WVAO)
mit Sitz in Mainz und der Europäischen Gesellschaft für Optometrie
(EGO)
mit Sitz in Brüssel seit dem Jahre 1998
als Fortbildungs-Kurssystem für Augenoptiker mit Meisterprüfung, staatlicher Prüfung oder Fachhochschulabschluss durchgeführt und
mit einem Zertifikat abgeschlossen, dass jährlich neu erworben werden muss.
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